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6Ihr Filterspezialist für die IndustrieLöhdorfer Str. 30-36 42699 Solingen Telefon (0212) 262 33 - 0 Telefax (0212) 262 33 - 62 info@filteron.de www.filteron.deBESUCHEN SIE UNS:Halle 4, Stand A-07Eintrittsgutschein sichern! EXPERTEN SCHAUEN AUF Anspruchsvolle Rahmen -bedingungen Roland Hörzer Präsident alu.ch Die Schweizer Aluminiumindustrie blickt auf ein weiteres Jahr mit an-spruchsvollen Rahmenbedingungen zurück. Die Nachfrage in unseren Ab-satzmärkten blieb rückläufig, insbe-sondere im wichtigsten Exportmarkt Deutschland. Im Maschinenbau und der Elektroindustrie lag das Auftrags-volumen 2024 rund 25 Prozent unter dem Vorjahreswert. Eine signifikante Trendwende erwarten wir hier nicht. In den Bereichen Getränkedosen und Spezialitätenindustrie sehen wir eine konstante Marktentwicklung. Das Bauwesen zählte im vergangenen Jahr zu den stärksten Umsatztreibern. Viele geplante Projekte wurden dieses Jahr ausgeführt. Der rückläufige Trend bei Neubauten ist jedoch ab-sehbar. In der zweiten Jahreshälfte 2025 rechnen wir mit einem Plateau. Der Hochbau weist bereits einen Rückgang von drei Prozent aus. Dem-gegenüber werden Renovierungen alter Geschäftshäuser ein relevanter Marktanteil und könnten den Auf-tragsbestand sichern. Positiv entwickelte sich der Luftfahrt -sektor, wo wir auch für 2025 mit Zuwächsen rechnen. Allerdings ge -fährden Lieferkettenprobleme die Erfüllung der hohen Nachfrage. Die Schienenfahrzeuge bleiben aufgrund der langfristigen Projektlaufzeiten ein stabiler Faktor. Im wichtigen Automotivbereich beein-trächtigen kurzfristige Bedarfsschwan-kungen und unzuverlässige Abruf -zahlen deutscher Hersteller den Ge-schäftsverlauf unserer Mitgliedsfirmen erheblich. Die Sparprogramme der OEM und die unklare Strategie zur An-kurbelung der Konjunktur in Deutsch-land dämpfen unsere Erwartungen. Auch die Zunahme des Absatzes von E-Fahrzeugen aus China in Europa und potenziell nachteilige Entscheidun-gen in den USA tragen dazu bei. Die steigenden Energiekosten und Nebenkosten in der Schweiz verschär-fen unseren Wettbewerbsnachteil ge-genüber den europäischen und chine-sischen Produzenten. Die Innovations-kraft, hohe Qualität und Lieferzuver-lässigkeit unserer Mitgliedsfirmen sind jedoch wesentliche Faktoren, die uns optimistisch stimmen, die Herausfor-derungen unternehmerisch zu meis-tern. Die anhaltenden Trends wie der Leichtbau in der Elektromobilität und weitere umweltschonende Technolo-gien sichern die langfristige Nachfrage nach Aluminium. Der Fachkräfteman-gel bleibt ein zentrales Thema, dem wir neu unter anderem mit Initiativen wie der „DGS Academy“ oder Quer-einsteigerprogrammen begegnen. Nachhaltigkeit und Wettbewerbs -fähigkeit durch Innovation Emilio Braghi Executive Vice President, Novelis and President, Novelis Europe Wenn wir ins Jahr 2025 blicken, wird deutlich: Die Aluminiumindustrie steht vor großen Herausforderungen. Hohe Energiekosten, Schrottverluste und eine ineffiziente Transportinfrastruk-tur stellen die Branche auf die Probe. Doch in jeder Herausforderung steckt auch eine Chance – eine Chance für Innovation, um Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu sichern. Hohe Energiekosten Die energieintensive Aluminiumpro-duktion in Europa steht unter immen-sem Druck. Die weltweit höchsten Energiepreise belasten nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern gefähr-den auch die nötigen Investitionen in eine nachhaltige Energieversorgung. Besonders in Deutschland, wo der Ausbau erneuerbarer Energien und Basislastkraftwerke nach dem Kern-energieausstieg mit hohen Kosten ver-bunden ist, spitzt sich die Situation zu. Es bleibt ungewiss, ob wir ausrei-chend wettbewerbsfähige Energie zur Verfügung haben werden, um langfris-tig weitere Investitionen tätigen zu können. Novelis investiert in Energieeffizienz, Solarprojekte und Wasserstofflösun-gen. Doch diese Ansätze benötigen Zeit, um großflächig wirksam zu wer-den. Die Herausforderung liegt dem-nach in der Balance: zwischen kurz-fristiger Absicherung und langfristiger Transformation. Beständige Energie-verträge und strategische Partner-schaften sind daher maßgeblich, um die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft zu stellen. Risiko von Schrottverlusten Recycling ist für die Aluminiumindus-trie unverzichtbar. Der wachsende Be-darf, insbesondere im Automobilsek-tor, macht dies nur noch deutlicher. Doch Ineffizienzen in der Sammlung, Sortierung und Verarbeitung führen zu erheblichen Schrottverlusten. Gleichzeitig wird Aluminium zuneh-mend in Regionen mit niedrigeren Umweltstandards produziert, wodurch Recycling an Attraktivität verliert und die Kreislaufwirtschaft an Bedeutung einbüßt. Ohne effektive Maßnahmen zur Reduzierung von Schrottverlusten wird Europa die wachsende Material-nachfrage nicht decken können. Hier braucht es innovative Recycling-technologien und eine stärkere Zu-sammenarbeit mit politischen Ent-scheidungsträgern. Nur so können wir sicherstellen, dass Europa auch in Zu-kunft genug hochwertiges Aluminium bereitstellen kann – und das mit ei-nem klaren Bekenntnis zur Umwelt. Herausforderungen im Schienennetz Der Schienentransport, eine zentrale Säule der Aluminiumlieferkette, gerät zunehmend ins Wanken. Steigende Trassenpreise und eine mangelnde Zuverlässigkeit machen Bahntranspor-te zunehmend unwirtschaftlich. Beson-ders die Entscheidung der EU, Quer-subventionen der DB-Cargo zu been-den, verschärft die Lage. Als Branche sind wir daher gezwungen, kurzfristig auf Alternativen wie LKW-Transporte zurückzugreifen, obwohl diese höhere CO -Emissionen verursachen und die 2bereits überlastete Straßeninfrastruk-tur zusätzlich belasten. Um diese Herausforderungen zu be-wältigen, ist ein intensiver Dialog mit politischen Entscheidungsträgern un-erlässlich. Durch Digitalisierung, Au-tomatisierung und Public-Private-Part-nerships könnten wir langfristig nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Zuverlässigkeit und Effizienz un-serer Logistik verbessern. Zusammenarbeit als Schlüssel zur Resilienz Die Herausforderungen 2025 fordern von uns mehr als nur Anpassungsfä-higkeit. Sie verlangen Resilienz, Zu-sammenarbeit und eine klare Vision für die Zukunft. Hohe Energiekosten, Schrottverluste und eine unzureichen-de Infrastruktur sind zweifellos Hür-den, doch sie bieten auch eine Chance: eine Chance, Prozesse neu zu denken, Partnerschaften zu stärken und die Branche auf ein nachhaltiges Funda-ment zu stellen. Der Fokus auf Energieeffizienz, eine moderne Recyclinginfrastruktur und leistungsstarke Logistiknetzwerke kann nicht nur die Wettbewerbsfähig-keit sichern, sondern auch einen Bei-trag zur globalen nachhaltigen Wirt-schaft leisten. Wir haben es in der Hand, diese Transformation aktiv zu gestalten – mit Entschlossenheit, durch Innovation, in enger Zusammen-arbeit – und vor allem gemeinsam. Spannende Entwicklungen Michael Schäfer Executive Vice President Flat Products, SMS group Als ein führender Anlagenbauer er-warten wir für das Jahr 2025 einige spannende Entwicklungen in der Alu-miniumindustrie. Hierbei richtet sich unser Blick vor allem in die USA, wo mutige Investitionen der vergangenen Jahre in ihre finale Umsetzungspha-sen gehen. Allen voran die Inbetrieb-nahme des Mega-Projektes bei Alumi-num Dynamics LLC für das erste in-tegrierte Aluminium-Flachwalzwerk auf grüner Wiese in Nordamerika seit rund 40 Jahren, dessen Bau in Colum-bus/Mississippi im vergangenen Jahr bemerkenswerten Fortschritt zeigte. Ab 2025 wird der Newcomer Coils von höchster Qualität an die Verpackungs- und Automobilindustrie liefern. Ähn-liche Märkte will die zweite US-Groß-investition, das neue Flachwalzwerk von Novelis in Bay Minette, Alabama, ein paar Monate später bedienen. Neben diesen Großinvestitionen gibt es im Land eine Reihe weiterer stra-tegischer Einzelinvestitionen in neue Produkte wie Batteriefolie oder in mo-derne Fertigungsprozesse, wie die vom US Department of Energy geförderten Aluminium-BandgießanlageNEX-CAST, deren Pilot bei Golden Alumi-num Inc. in Colorado in Produktion gehen wird. Andere bedeutende Weltmärkte wie China oder Europa zeigen sich bei Neuinvestitionen zurückhaltender. Globale Krisen, anhaltend hohe Ener-giekosten und die Nutzung von Alu-minium in der Elektromobilität deut-lich hinter den Prognosen verun -sichern die Produzenten. Eine grund-Foto: Aluminium-Verband SchweizFoto: NovelisFoto: SMS GroupFünf Einschätzungen zu einem herausfordernden JahrFoto: AdobeStock_Gelpi