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                                    19Mehrwert + Service: der NewsletterProfitieren Sie  von den Vorteilen  des Newsletters:| Branchennews und Produktneuheiten  | Checklisten, Formulare und Hilfe | Exklusive Rabatte und Aktionen | Zugang zur neuen Ausgabe von  metall-markt.net, zu Themenheften und  Sonderpublikationen – natürlich kostenfrei info@pse-redaktion.de | metall-markt.net | Als Dankeschön für Ihre Anmeldung  stellen wir Ihnen die beiden  Ratgeber kostenfrei zur Verfügung. Jetzt  kostenlos registrieren!Bereits seit mehreren Jahren führt der Verband für die Oberflächenverede-lung e. V. (VOA) regelmäßig Umfragen zur Lage der Oberflächenveredelungs-branche unter seinen Mitgliedern durch. So erhält er schnell valide Zah-len zur Erstellung einer aussagekräf-tigen Datenbasis und zeichnet darauf-hin ein aktuelles Bild über die wirt-schaftliche Situation der Mitgliedsun-ternehmen. Die Ergebnisse stellt der Verband in Beziehung zu denen der vorangegangenen Jahre. Nun liegen die Resultate der jüngst durchgeführ-ten Befragung vor.  Erfreulicherweise können einige der VOA-Mitgliedsunternehmen auf eine positivere Entwicklung im Jahr 2024 blicken als anfangs erwartet, dennoch sehen die meisten ihre aktuelle Situa-tion mittelmäßig bis negativ. Neben geopolitischen Risiken sowie neuen Herausforderungen auf den interna-tionalen Märkten wirken sich steigen-de Lohnzusatzkosten, zu hohe Ener-giekosten, eine überbordende Büro-kratie und international nicht wettbe-werbsfähige Steuerlasten negativ auf den Standort Deutschland und seine Wirtschaft aus. Die Oberflächenver-edelungsbranche bewegt sich im Ka-non mit der deutschen Industrie. Es bleibt zu hoffen, dass die künftige Bun-desregierung ihre Aufgaben sachori-entiert, tatkräftig und mutig angeht, um die Unternehmen zu entlasten und die Wirtschaft wieder zu stärken. Die Zahlen der aktuellen VOA-Umfra-ge sprechen für sich. Ende des zwei-ten Halbjahres 2024 schätzen 47 Pro-zent der an der Umfrage teilnehmen-den ordentlichen Mitglieder die Ent-wicklung ihres Unternehmens als mit-telmäßig ein, 41 Prozent als negativ. Sehr positive oder positive Meinungen gibt es mit jeweils sechs Prozent nur wenige. Verglichen mit den Ergebnis-sen aus dem ersten Halbjahr – je 27 Prozent positiv und mittelmäßig, 47 Prozent negativ – entwickelten sich die Zahlen demnach bei zwölf Prozent der VOA-Mitgliedsunternehmen bes-ser als erwartet, bei 15 Prozent etwas schlechter als erwartet.  Blick auf die Branche im Detail Die Kapazitätsauslastung der Unter-nehmen liegt aktuell bei 68 Prozent (März 2024: 71 Prozent). Sie nahm im Durchschnitt um 16 Prozent ab und sank damit zum sechsten Mal in Fol-ge. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Auslastung noch bei 90 Prozent. Die Umsatzentwicklung sank bei 71 Prozent der Unternehmen, im Mittel-wert um 13 Prozent. Lediglich bei 23 Prozent der VOA-Mitglieder blieb sie gleich, bei sechs Prozent stieg sie. Auch hier zeichnet sich die negative Entwicklung seit dem Jahr 2021 deut-lich ab, denn damals gaben nur elf Prozent der Unternehmen eine sin-kende Umsatzentwicklung an.  Bei den eingegangenen Aufträgen 2024 bemerkten ebenfalls 71 Prozent einen Rückgang um durchschnittlich 15 Prozent verglichen mit dem Vor-jahr. 29 Prozent gaben an, dass die Aufträge gleichgeblieben seien. Vor drei Jahren nahmen nur sechs Pro-zent der Mitgliedsunternehmen einen Rückgang wahr. Als Faktor für die eingeschränkte   Produktion geben 53 Prozent der be-fragten Unternehmen trotz eines Rückgangs von minus 27 Prozent seit März 2024 die Energiepreisentwick-lung an. Sie wirkt sich bei 59 Prozent erheblich (plus ein Prozent seit März 2024) und bei 41 Prozent mittelmäßig aus (plus 20 Prozent seit März 2024). Zumindest sieht kein Unternehmen die Energiepreisentwicklung derzeit als existenzbedrohend an (minus    gab es aufgrund der schlechten Lage sieben Prozent seit März 2024). Die Zahl der Unternehmen, die sich durch die aktuell hohen Preise stark beein-flusst sehen, ging seit 2021 um 19 Pro-zent zurück. Möglicherweise hängt diese Entwicklung damit zusammen, dass die VOA-Mitgliedsunternehmen vor dem Hintergrund der hohen   Kosten für Strom und Gas nach Lö-sungen suchen, um ihre Abhängigkeit zu reduzieren. 53 Prozent der ordent-lichen Mitglieder geben mittlerweile an, selbsterzeugte Energie zu nutzen. 2021 lag der Wert noch bei nur neun Prozent. Auf dem zweiten und dritten Rang der Gründe für die eingeschränkte Pro-duktion liegen der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel mit 47 Prozent (mi-nus 13 Prozent seit März 2024) sowie – neu – Krankenstände mit 35 Prozent. Der Arbeitskräfte- und Fachkräfte -mangel nimmt zwar noch einen hohen Stellenwert bei den VOA-Mitgliedsun-ternehmen ein, allerdings nicht mehr so stark wie zuvor. Dies steht vermut-lich in Relation zu der immer weiter sinkenden Auftragslage und daraus resultierend der abnehmenden Rele-vanz der Mitarbeitergewinnung und Anstellung von Leiharbeitern. Leider auch das erste Mal seit dem Jahr 2022 bei zwölf Prozent der Unternehmen betriebsbedingte Kündigungen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Noch im-mer bilden 53 Prozent der VOA-Mit-gliedsunternehmen aus und planen dies auch für die Zukunft. Damit ist das Engagement der Oberflächenver-edelungsbranche, Nachwuchskräfte auszubilden, weiterhin hoch. Die Zah-len steigen erfreulicherweise seit 2021 – damals bildeten nur 29 Prozent aus – stetig an. An der aktuellen Umfrage vom No-vember 2024 beteiligten sich Eloxal- und Beschichtungsunternehmen glei-chermaßen sowie ein Entlackungsun-ternehmen. Die Mehrheit der VOA-Mitglieder – 88 Prozent – arbeitet für den Bereich Bau/Architektur, doch im Vergleich zu der letzten Umfrage im Frühjahr 2024 lässt sich, parallel zur allgemeinen Baukrise, ein Rückgang von fünf Prozent feststellen. Noch stär-ker trifft es den Automotive-Bereich mit einem Minus von 18 Prozent auf nun 35 Prozent. Dagegen verhält sich der Maschinenbau mit 59 Prozent re-lativ stabil (plus sechs Prozent im Ver-gleich zum März 2024). Aus der Satzung des VOA ergibt sich die Aufgabe, die gemeinsamen Inte-ressen der Mitglieder auf wirtschaftli-chem und technischem Gebiet zu wah-ren und zu fördern. Der Verband bringt die Sicht der Oberflächenver-edelungsindustrie sowohl auf bundes-politischer wie auf europäischer Ebe-ne in die politische Debatte ein, denn in Berlin und Brüssel werden wichtige politische Weichen für die deutsche Wirtschaft und damit auch für die VOA-Mitgliedsunternehmen gestellt. Unterstützung erhält der Verband bei seinem Engagement vor allem von sei-nem Dachverband vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und damit auch durch die Bundesvereini-gung der Deutschen Arbeitgeberver-bände e. V. (BDA) und den Bundes-verband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) sowie auf europäischer Ebene durch die European Association for Surface Treatment on Aluminium   (ESTAL). Info: www.voa.de VOA-UMFRAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE Oberflächenveredelungsbranche  sieht Situation durchwachsenFriedhelm U. Scholten und Dr. Alexa A. Becker während  der VOA-Mitgliederversammlung 2024 in HeidelbergWie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung Ihres  Unternehmens bis zum Jahresende ein?Wie schätzen Sie die Auswirkungen in Bezug auf  die gestiegenen Energiekosten ein?Fotos VOASPEZIAL OBERFLÄCHE
                                
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